Meenzer Gebabbel |
Mainzer Mundart |
Aach / Aache |
Auge / Augen |
Aachedeckel |
Augenlid |
aarisch viel |
arg viel |
Äbbel |
Äpfel |
Abbelkrotze |
Kerngehäuse vom Apfel |
Adschee | Adieu (so viel wie das heutige tschüss) |
ald Scheckel |
alte Frau |
alleweil |
jetzt sofort, in dem Moment |
Atzel |
Perücke |
babbele |
reden |
babbisch Gutzje |
schmutzige Frau / Kind |
Batschel |
ungeschickter Mensch |
Batschkabb |
Schirmmütze |
Berzel | Kopf, aber auch für den Bürzel vom Geflügel |
bisje |
bisschen (klein wenig) |
Bitzelwasser |
Mineralwasser |
Blummescherb |
Blumentopf aus Ton |
Blunz |
Blutwurst |
Bobbelche |
Säugling |
Bobbes |
Gesäß |
Bollesje |
Gefängnis |
Bombo |
Bonbon |
Boodche |
kleines Motorboot |
Borzel |
kleines Kind |
bossele | basteln oder auch handwerklich tätig sein |
Brockelscher |
Rosenkohl |
Butze |
Polizist |
Butzebebel |
Nasenpopel |
Dibbsche |
kleiner Topf |
Dibbe |
Topf |
dick Blunz |
Schimpfwort für eine dicke Frau |
Dierschlink |
Türklinke |
Dorscht |
Durst |
Dubbee |
Toupet |
Dutt |
Tüte |
Firmgood / Firmgeedsche |
Firmpatin |
Firmpedder |
Firmpate |
Geil |
Mehrzahl für Gaul |
Geilskniddel |
Pferdeapfel |
Gemies |
Gemüse |
gemoschderd |
unmögliche Kleiderkombination |
Good / Geedsche | Patin (meistens ist die Taufpatin gemeint) |
Gutzje |
Bonbon oder allgemein etwas Süßes |
Haggele |
Kiefer oder Tannenzapfen |
Haggesjer |
Milchzähne |
Herrgottsdierche |
Marienkäfer |
ibberhibbelt | übersprungen, in der Reihenfolge übergangen |
Kabb |
Mütze |
Kabottche | unmoderner Hut oder Hut, der wie eine Mütze auf den Kopf gezogen wird - ohne Hutkrempe |
Katzuff |
Metzger |
Kerb |
Kirchweihfest (Kirmes) |
Kerch |
Kirche |
Kerchhof |
Friedhof |
Kimmche |
große Tasse |
Kinnerschees |
Kinderwagen |
Knadscher |
Bäcker (kommt von kneten) |
Knerzje |
Endstück vom Brot oder Braten, aber auch für Kopf |
Kniddel | Tierkot (Hasekniddel, Hundekniddel usw.) |
Knolle |
polizeiliche Geldstrafe |
Kobberd |
Kopfsprung |
Krebbel |
Berliner / Krapfen |
Krimmele |
Krümel |
Lomberie |
Bodenabschlussleiste an der Wand |
Lattwerch |
steif gekochtes Zwetschgenmus |
Liehbeidel |
Lügner |
machulle |
bankrott |
Meggeldasch |
Einkaufstasche |
Mick |
Mücke |
Mickeblatsch |
Fliegenklatsche |
Mutsch |
Kosewort für Mutter |
Nuddelche |
Schnuller |
Nuddelfläschje | Trinkfläschchen für Säuglinge mit Sauger |
Obend (2) | Abend |
Oongstschisser (1) |
ängstlicher Mensch |
Oonk (1) |
Genick |
oogeduddelt (1) |
angetrunken |
Parrer |
Pfarrer |
Pedder | Pate (meistens ist der Taufpate gemeint) |
pischbern |
flüstern |
Prottsche |
polizeiliche Geldstrafe |
Quetsche |
Zwetschgen / Pflaumen |
Rachebutzer |
saurer Wein |
rack |
steif |
Reitschul |
Kinderkarussell |
Ribbelkuche |
Streuselkuchen |
Rotzfohn |
Taschentuch |
Rullo |
Jalousie |
schebb |
schief, krumm |
Schelleklobbe |
an fremden Türen klingeln, dann wegrennen (Kinderunfug) |
Scherbel |
Bruchstück von Glas und Porzellan |
Schinnos |
Luder, böse weibliche Person |
Schlebbche |
Schleifchen |
Schlibber |
Holzsplitter in der Haut |
Schlickse | Schluckauf |
Schlobb |
Schleife |
Schminzje | kleines, schmächtiges, zierliches Kind |
Schmiss |
Schläge |
schneegelisch |
wählerisch beim Essen |
Schnorres |
Schnurrbart / Schnauzbart |
Schnut |
Mund |
schnuddelisch |
unsauber |
schnuckele |
naschen |
Schockelgaul |
Schaukelpferd |
Schrumbele |
Falten im Gesicht |
Säckel |
Tasche in Kleidungsstücken |
Sießholzrassbeler |
ein Mann der mit galanten Reden eine Frau betören will |
Spätzje |
Penis |
Stiftekopp |
ganz kurz geschnittene Haare |
strunzen |
angeben |
Strunzer |
Prahler |
Stumbe |
Zigarre |
Sunn |
Sonne |
Trottwaar |
Bürgersteig, kommt von dem französischen Trottoir |
Vadder |
Vater |
vebummbeidelt |
verschlampt |
Verdel |
achtel Liter Wein |
Verdelsbutze |
Polizist für ein bestimmtes Gebiet innerhalb der Stadt (Vorort) |
veklebbern |
verrühren |
veklickern |
genau erklären |
Wombe |
dicker Bauch |
Welljerholz |
Nudelholz |
Worscht |
Wurst |
Worzelberscht |
Wurzelbürste |
Wutz |
Schwein |
Wutzebeehle | ein Mädchen oder eine Frau die sich schmutzig gemacht hat oder nicht reinlich ist |
Zibbel / Zibbelsche |
Penis / Penis von Buben - aber auch das Endstück der Wurst |
zobbele |
zupfen |
Zores |
Gesindel |
Zuckerklumbe | Bonbon, aber auch für goldiges, liebes Kind |
Zwerndobbsch |
kleines lebhaftes Kind |
Zwibbele |
Zwiebeln |
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So babbele mir in Sätz. |
So reden wir in Sätzen. |
De Stuhl gaageld. |
Der Stuhl wackelt. |
Dem Schorch hab ichs abber |
Dem Georg habe ich die Meinung
gesagt. |
Der Abbel is abber aarisch |
Der Apfel ist aber sehr
vertrocknet. |
Der Bleedmonn hot mich ebe |
Der unvorsichtige Mann hat mich
eben angestoßen. |
Die alt Fraa is noch schwer dagguff. |
Die alte Frau ist noch sehr rüstig. |
Die Dier gaagsd. |
Die Tür knarrt / quietscht. |
Die Lisbeth hot Krumbel mit ihrm |
Die Elisabeth hat Streit mit ihrem
Mann. |
Die Ponnekuche sin aber aarisch |
Die Pfannkuchen sind aber sehr
angebrannt. |
Do bombelt was erunner. |
Da hängt etwas herunter. |
Du host jo die Schuhbennel so
veknibbelt, |
Du hast die Schnürriemen so
verknotet, dass ich sie nicht auf bekomme. |
Ess bizzelt mich ebbes. |
Es kitzelt mich etwas. |
Fer unser Katz hätt ich gern fer
en |
Für unsere Katze hätte ich gerne
für eine Mark Wurstenden, aber ohne Blutwurst, die isst unser Papa nicht. |
Geb mer mol en Atze Brot. |
Gib mir mal ein Stückchen Brot. |
Ich geh grad emol um de Stock. |
Ich werde einen kleinen Spaziergang
machen. |
Ich kumm der uff die Schlich. |
Ich werde dich durchschauen. |
In unserm Verdel bassiert dauernd |
In unserer Wohngegend passiert
andauernd etwas. |
Moi Großmudder is nooch em Kriech |
Meine Großmutter ist nach dem
Krieg in die Pfalz, um Tauschhandel zu treiben. |
Moi Mudder hot mich oogegauzt. (1) |
Meine Mutter hat mich
ausgeschimpft. |
Moi Trabonte sin in de Ferie bei de |
Meine Kinder sind in den Ferien bei
ihrer Tante in Drais (Mainzer Vorort). |
Stei mer doch de Buckel nuff. |
Lass mich in Ruhe. |
Such jetzt blos nit in de Krimmele. |
Suche jetzt nur nicht in
Kleinigkeiten, Nebensachen (bei Streitigkeiten wird dieser Satz oft
verwendet). |
Tralaatsch nit so ibber onnern
Leit. |
Rede nicht so über andere Leute. |
Wass is dess Kleid so krumbelisch. |
Was ist das Kleid so zerknittert. |
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Selbst is die Fraa | Selbst ist die Frau |
Auszug aus einem Fastnachtsvortrag von Heide-Marie Vonderheit |
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...Mit Reißzwecken den Anfang oben fest fixiert, die Wand hinunter, es geht ganz leicht,
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donn uff em Boddem
weiterrolle, die onner Wond enuff, ich bin doch koon Dolle.
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dann auf dem Boden weiter
rollen, die andere Wand hinauf, ich bin doch nicht dumm.
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Weil spitz un scharf moi
Zwibbelmesser, un mit was Scharfem geht es besser,
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Da spitz und scharf mein
Zwiebelmesser, und mit etwas Scharfem geht es besser,
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do nemm ich dess, schneid
obbe ab, was do zu long gebombelt hat...
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da nehme ich das, schneid
oben ab, was da zu lang herunter hing...
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...Ich bewunner moi Werk un
steh in de Mitt, do fällt mer vun hinne ebbes ins Knick.
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...Ich bewundere mein Werk
und stehe in der Mitte, da fällt mir von hinten etwas in das Genick.
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Die Dabet fällt vun de Deck, ich mach en Satz un hibb eweg.
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Die Tapete fällt von der
Decke, ich mache einen Sprung und hüpfe hinweg.
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Dobei hat ich ibbersehe, die Wonn mit Kleister dut do stehe.
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Dabei hatte ich übersehen, die Wanne mit Kleister tat dort stehen.
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Ich will mich on dem Brett
noch halle, doch nix hält mich - ich bin gefalle,
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Ich will mich an dem Brett
noch halten, doch nichts hält mich - ich bin gefallen,
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genau in diese Kleisterbitt, denn die stond mitte in de Mitt.
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genau in diese Kleisterbütte, denn diese stand mitten in der Mitte.
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Nach hunnert Versuche - do
hot se gehalle, sie is nit mehr obbe runner gefalle...
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Nach hundert Versuchen - da
hat sie gehalten, sie ist nicht mehr oben herunter gefallen...
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(3) Das Wort geschmiert
wurde hier für gut oder leicht eingesetzt und ist in dieser Verwendung
typisch für Mainz (dess geht wie geschmiert). Es kommt von schmieren -
mit Fett oder Öl einschmieren, damit es gut gleitet. Man merkt hier ganz deutlich, dass ein gereimter Vers in Mundart nicht gut in die hochdeutsche Sprache "übersetzt" werden kann. Oftmals ist ein Wort überhaupt nicht sinngemäß umzuwandeln, oder die Endungen enden im Hochdeutschen auf der letzten Silbe ganz anders, als im Dialekt. Was aber am fatalsten ist, der Sprech-Rhythmus geht verloren, das Versmaß stimmt nicht mehr. Um einen Reim in Mundart zu bilden, ist es auch möglich und erlaubt, ein hochdeutsches Wort als Reimwort einzusetzen. Deshalb haben es die "Mundartdichter" beim Reimen nicht ganz so schwer, denn sie können in den meisten Fällen auf zwei verschiedene Wörter zurückgreifen.
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Text,
Gestaltung und Layout
©
2000
Heide-Marie Vonderheit